Einst als Rückzugsort der Einwohner von Porto Torres vor den Angriffen der Saraszenen im Mittelalter gegründet, besticht Sassari durch sein gediegenes historisches Flair. Aber auch die naturräumliche Lage macht Sassari zu einem beliebten Ausgangspunkt für Ausflüge ins Hinterland von Sardinien. Dabei bildet Sassari schon immer ein wichtiges Infrastrukturzentrum, das den Nordwesten der Insel mit dem Inselinneren verband. Bis heute verkehren ab Sassari Buslinien in alle großen Inselstädte. Aber Touristen nutzen Sassari nicht nur als Durchgangsstation zwischen dem Flughafen Alghero und ihren Hotels. Vielmehr lässt es sich in der altehrwürdigen Universitätsstadt so manches kulturelle Kleinod entdecken.
Insbesondere in der Innenstadt zeugen imposante Stadtpaläste, elegant gestaltete Plätze und prachtvolle Boulevards von der Bedeutung der Stadt als Bildungs- und Infrastrukturzentrum im Küstenhinterland. So zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt eben gerade die schon 1562 gegründete Universität Sassari, in welcher sowohl Natur- als auch Geisteswissenschaften gelehrt werden, die jedoch insbesondere für ihre Juristische Fakultät bekannt ist. Untergebracht in einem spätmittelalterlichen Jesuitenkolleg versprüht vor allem das Universitätshauptgebäude den gediegenen Charme einer renommierten und jahrhundertealten Bildungseinrichtung. Für Kunst- und Kulturinteressierte lohnt sich zudem ein Abstecher zum Museo Nazionale G. A. Sanna, das 1931 eröffnet wurde und sich archäologischen und ethnographischen Fragen Sardiniens widmet. Infolgedessen stoßen Besucher hier auf Fundstücke aus der Bonnanaro-Epoche der Insel genauso wie auf anschauliche Modelle einstiger Siedlungen der sardischen Ureinwohner. An das Museum sind die archäologischen Ausgrabungsstätten von Alghero, Sassari und Porto Torres angeschlossen, sodass sich daraus ein interessanter, mehrtägiger Rundweg ergibt, der unter dem Namen `Misura 5´ bekannt ist. Dabei kommen Urlauber zum Beispiel auch zu den prähistorischen Felsengräbern, die in der Region Sassari liegen und als Domus de Janas bezeichnet werden.